Verkehrsunfall eingeklemmte Person
Ein Toter, zwei Verletzte und erheblicher Sach- beziehungsweise Totalschaden an zwei Lastwagen sind die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalles, der sich am Abend des Donnerstag bei Vinteln ereignete.
Für den schwerverletzten Kraftfahrer einer Lebensmittelgroßhandlung in Aachen, der in der zu Gangelt zu gelegenen unübersichtlichen Kurve am Ortseingang Vinteln gegen einen entgegenkommenden Lastwagen aus Laurensberg bei Aachen auffuhr und in seinem Führerhaus eingeklemmt wurde, kam jede ärztliche Hilfe zu spät. Er verstarb auf dem Wege zum Geilenkirchener Krankenhaus.
Wäre der Zusammenstoß der Fahrzeuge nur Bruchteile einer Sekunde früher ergeben, hätten uns der in Würseln wohnhafte 38jährige Wilhelm Ritzerfeld und der 39jährige Josef Erens aus Vaals Fahrergespann des zweiten Unfallbeteiligten Kraftfahrzeugs die Unfallschilderung vermutlich nicht geben können. Der inzwischen verstorbene 42 Jahre alte Wilhelm J. aus Aachen, der vermutlich Gewalt über seinen Lastwagen verloren hatte, raste mit seinem schweren Wagen auf der glatten Straße unmittelbar hinter dem Führerhaus gegen den Laurensberger Lastwagen.
Wie sich aus dem Diagramm des Fahrtenschreibers ergab, waren Wilhelm Ritzerfeld und sein Beifahrer mit ihrem Kraftfahrzeug mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 km/h von Vinteln kommend in Richtung Gangelt gefahren. Sie bemerkten rechtzeitig das entgegenkommende Fahrzeug und unterhielten sich im Kraftfahrerjargon über dessen Geschwindigkeit. Im nächsten Moment bemerkten beide die Reaktion des entgegenkommenden Kraftfahrers, der nach ihrer Meinung offensichtlich scharf bremste und auf der glatten Fahrbahn auf sie zurutschte. Wilhelm R. konnte wegen der beengten Fahrbahn nicht ausweichen. Noch bevor er auch zu einer Reaktion fähig gewesen wäre, gab es einen „fürchterlichen Knall“. Beifahrer Erens flog durch die Windschutzscheibe, blieb mit seinen Beinen am Armaturenbrett hängen und landete auf der Motorhaube des Fahrzeugs mit Prellungen und leichten Schnittverletzungen. Seine Mütze flog viele Meter weit vor den LKW.
Von ihrem ersten Schrecken erholt, stürmten Fahrer und Beifahrer zu dem in ihrem Lastkraftwagen verkeilten anderen Fahrzeug, wo der schwerverletzte Wilhelm J. hilflos in dem auf wenige Zentimeter zusammengedrückten Führerhaus hing. Polizei, Krankenwagen und die Feuerwehr eilten zur Hilfeleistung herbei. Noch bevor die eiligst herbeigerufenen Schweißgeräte der Feuerwehr aus Geilenkirchen eingetroffen waren, war das demolierte Führerhaus durch die Gangelter Feuerwehr und ein Fahrzeug der Kreisbahn soweit auseinandergezogen worden, dass die Bergung des Schwerverletzten möglich war. Übrigens traf auch die Geilenkirchener Feuerwehr zur Hilfeleistung an der Unfallstelle ein.
Melchior Dohmen aus Vinteln befand sich zur Unfallzeit auf dem Hofe seines Anwesens, er bemerkte, dass das aus Gangelt kommende Fahrzeug „recht schnell“ fuhr, hörte den Aufprallknall, eilte zur Unfallstelle und sagte über seinen ersten Eindruck: „Es sah so schrecklich aus, dass mir beinahe schlecht wurde“. Er bedauerte dass ein Altgebäude seines Anwesens, das in zwei Tagen erdbodengleich sein soll, noch nicht abgerissen war. „Dann hätte der Verunglückte die Kurve besser übersehen können“, meine Melchior Dohmen. Das Diagramm des Fahrtenschreibers des Unfallfahrzeuges wird polizeilich noch ausgewertet werden.
Autor: Oliver Thelen
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