Wir wollen unsere Kekse nicht anbrennen lassen...

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:: Freiwillige Feuerwehr Gangelt ::

Waldbrand




Geilenkirchener Volkszeitung vom 15.08.1911: Neue Brände. Neuteveren:
Gestern Nachmittag nach 1 Uhr brach in der Gegend zwischen Pannenschöpp und Stahe auf ungeklärter Weise in den dortigen Waldungen Feuer aus, das sich infolge der Dürre und Trockenheit in wenigen Augenblicken weithin ausbreitete, ehe noch Hilfsmannschaften zur Stelle sein konnten. Von allen Seiten eilten Leute herbei, um den Waldbrand im Entstehen zu ersticken, Vergebens. Bald wurden durch den Förster Rick vom Forsthause Neuteveren die Feuerwehren Teveren und den benachbarten Ortschaften telefonisch vom Ausbruch des Brandes benachrichtigt. Der Brand war währenddessen schon mächtig in die fiskalischen Waldungen eingedrungen. Ein ziemlich starker Wind trieb das rasch um sich greifende Feuer geradezu auf den königlichen Wald und den Gemeindewald von Teveren zu. In kaum einer Stunde hatte der Brand bereits eine weitausgedehnte Waldfläche zwischen den Panneschöpp, dem Frohmannschen Hause und dem Forsthaus Neuteveren erfaßt, so daß Förster Rick weitere Hilfsmannschaften requirieren mußte. Der sogleich benachrichtigte Landrat von Geilenkirchen, Freiherr von Wrede, beorderte bei der furchtbaren Ausdehnung die der Brand genommen hatte, sämtliche Feuerwehren des Kreises Geilenkirchen, von welchen die meisten auch in kurzer Zeit zur Stelle waren; es erschienen die Wehren von Gangelt, Gillrath, Tripsrath, Geilenkirchen, Baesweiler, Beggendorf, Würm, Oidtweiler, Scherpenseel, Brachelen u.a. Alle griffen sofort die Rettungsarbeit mit auf. Zur gleichen Zeit wurde militärische Hilfe von Aachen angerufen, die auch nach langen Verhandlungen mit der königlichen Regierung zugesagt wurde. Zwei Kompanien führen abends 7 ½ Uhr von Rote Erde ab. Die königliche Regierung vermittelt die Absendung militärischer Hilfsmannschaften.

Aus der Chronik von Otten, Seiten 818-821:
Aus allen Ortschaften ringsum, selbst im Umkreis von drei bis vier Stunden waren tausende Menschen mit Wagen, Automobilen, Rädern oder gar zu Fuß zur Brandstelle geeilt. Unter den in Reihen stehenden arbeitenden Mannschaften bemerken wir geistliche Herren, wie auch den alten Herrn Abgeordneten von Eynatten. Bei der großen Hitze mußten sich die Hilfsmannschaften darauf beschränken, die Brandplätze mit Gräben oder Schneisen zu umziehen, Gegenfeuer anzulegen und andere Maßnahmen zu ergreifen, um weiteres Übergreifen des Feuers zu verhindern. Aber trotz der tausenden Hände, die tätig waren, konnte dem wütenden Elemente wenig einhalt getan werden, besonders dann, als es die ziemlich große und fast unabsehbare weite Fläche der jungen Kulturen erfaßt hatte. Hier fand das Feuer reichlich Nahrung in dem großen Heide- und Ginstergestrüpp, das zum Schutze der Kulturen einige Jahre stehen geblieben ist. Gegen Abend bot gerade auf dieser Kulturstrecke die mehrere Kilometer lange Feuerlinie ein schaurig schönes Schauspiel, das von allen Seiten von Neugierigen bewundert wurde. Gegen 9 Uhr erscholl der Ruf: Da rückt das Militär heran! Ein Kommando des ersten Bataillons des 25. Infanterie-Regiments aus Aachen in Stärke von 180 Mann war erschienen, das sich nun auch augenblicklich an die Rettungsarbeit gab. Es wurden Gräben ausgeworfen, Bäume und Sträucher abgehaun, das Feuer auf alle mögliche Art erstickt. In kaum 1 – 2 Stunden war die Wut des Feuers gebrochen. Die weither gekommenen Feuerwehren zogen wieder ab. Das Militär und die Feuerwehr von Teveren blieben die Nacht hindurch im Walde. Am 15. 8. Zog das Militärkommando morgens wieder in die Garnison zurück. Seit Menschengedenken weiß man sich hier eines solch furchtbaren Waldbrandes nicht zu erinnern. Derselbe hat ungeheuren Schaden angerichtet, fast ausschließlich in den königlichen Waldungen. Hier sind hohe Tannenbestände, große Laubwälder und weit ausgestreckte Flächen junger Kulturen verbrannt. Man schätzt die ganze Fläche, die dem Waldbrande zum Opfer gefallen ist, auf 1.500 Morgen. Erwähnt sei noch, daß die in nächster Nähe des Waldes liegenden Häuser von Neuteveren, Frohne und Hamcher, in größter Gefahr waren, aber durch energisches Eingreifen der Feuerwehrmannschaften mit knapper Not gerettet werden konnten.

Geilenkirchener Volkszeitung vom 16.08.1911: Zu dem großen Waldbrand.
Nach genauer Feststellung sind im ganzen 1220 Morgen verbrannt. Davon entfallen 180 Morgen auf die Gemeinde Teveren, 500 Morgen auf den Fiskus und die übrigen Morgen auf Private. Daneben wurden ausgedehnte Heidestrecken vollständig zerstört.


Autor: Oliver Thelen

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