Neuwahlen, Ehrungen und Emotionen beim 42. Kreisfeuerwehrverbandstag in Birgden
20.05.2019 | KFV Heinsberg | Autor: Michael MöllerNach der musikalischen Eröffnung durch den Spielmannszug des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. fand am 18. Mai 2019 der Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. unter Vorsitz von Kreisbrandmeister (KBM) Klaus Bodden in Birgden statt. Die Delegiertenversammlung setzt sich aus Vertretern aller Feuerwehren der 10 Städte und Gemeinden des Kreises zusammen.
Während seiner Eröffnungsrede begrüßte der Vorsitzende unter anderem die Landtagsabgeordneten Bernd Krückel und Thomas Schnelle, Landrat Stephan Pusch, Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg, die Bürgermeister und Vertreter der Städte und Gemeinden, sowie die Vertreter von Behörden, Verwaltungen, der Polizei, den örtlichen Fachdiensten und Hilfsorganisationen. Auch der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Bernhard Tholen und Landrat Stephan Pusch richteten ihre Grußworte an die Teilnehmer der Versammlung.
So betonte Bernhard Tholen in seiner Rede besonders das Engagement der Feuerwehrangehörigen, die durch Ihre Bereitschaft, sich in Ihrer Freizeit weiter zu bilden, an 365 Tagen, rund um die Uhr bereit sind zu helfen und darüber hinaus noch sehr viel Gutes für jede dörfliche Gemeinschaft ehrenamtlich beisteuern. „Ich bin davon überzeugt, dass alle euren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz schätzen und man diejenigen, die euren Einsatz gefährden oder sogar handgreiflich werden, mit aller Härte bestraften muss!“ so Tholen zu den in der letzten Zeit immer öfter vorkommenden Gewalt gegen Einsatzkräfte unter anderem auch im Kreis Heinsberg.
Landrat Pusch zeigte sich erfreut über den konstanten Personalbestand in den Feuerwehren. Er hob die Wertschätzung des Kreises und der Verwaltung für das Ehrenamt im Katastrophenschutz besonders hervor und wies auf die Investitionsbereitschaft des Kreises in Projekte wie die neue Leitstelle, das entstehende Schulungszentrum in Erkelenz als auch in Technik, Kommunikation und Geräte hin. Er bedankte sich auch im Namen der gesamten Kreisbevölkerung für die Einsatzbereitschaft, trotz der ständig komplexer werdenden Herausforderungen, die sich alle Hilfskräfte täglich ehrenamtlich stellen. „Die Bewohner des Kreises Heinsberg können froh und stolz sein, eine solch gute, gut ausgerüstete und motivierte Feuerwehr an ihrer Seite zu wissen!“
Nach den Grußworten fuhr KBM Bodden mit dem Jahresbericht fort. Anders als in den Jahren zuvor, wurde der Jahresbericht des Verbandes in Form einer Broschüre mit allen wichtigen Informationen ausgegeben. Daraus geht hervor, dass der Verband aus 3.676 Mitgliedern welche sich in 2.376 aktive Feuerwehrfrauen –und männer, 806 Kameraden der Ehrenabteilung und 459 Jungen und Mädchen in den Jugendfeuerwehren besteht. Die Feuerwehren des Kreises Heinsberg wurden im Jahre 2018 zu 3.570 Einsätzen alarmiert, wobei 43 Menschen bei Bränden und 105 Menschen bei Hilfeleistungseinsätzen aus Gefahrensituationen gerettet werden konnten. Leider blieben aber auch für 26 Personen alle Rettungsmaßnahmen erfolglos. Die Einsätze gliedern sich in: 908 Brandeinsätze, 2032 Einsätze zur technischen Hilfeleistung sowie in 373 Fehlalarme und 257 sonstige Alarmierungen. „Bedingt durch die Klimaveränderungen und dem Sommer im letzten Jahr, mussten die Einsatzkräfte zu vielen Klein- und Mittelbränden, Vegetationsbränden und Feldbränden ausrücken. Insgesamt ca. 250 Brandeinsätze mehr als im Durchschnitt der Jahre zuvor“ so Bodden. Immer wieder gehen die Einsatzkräfte an ihre Grenzen um anderen zu helfen. So wurden auch im vergangenen Jahr wieder 41 Einsatzkräfte während der Ausübung ihres Feuerwehrdienstes verletzt. In seinen Schlussworten bedankte sich Kreisbrandmeister Bodden besonders bei allen Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Heinsberg, welche alljährlich viele Stunden Ihrer Freizeit ehrenamtlich in den Dienst am Nächsten stellen.Einen besonderen Dank sprach er den Partnern und Familienangehörigen aber auch den Arbeitgebern für ihr Mitwirken, Verständnis und Unterstützung aus.
Es folgte der Bericht des Kreisjugendfeuerwehrwartes Brandinspektor Willi Welfens. Zurzeit besteht die Jugendfeuerwehr aus 459 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 bis 18 Jahren. Hierbei stehen den Jugendlichen hochmotivierte ehrenamtliche Ausbilder und Helfer zu Seite, wodurch eine engagierte fachkundige Betreuung und Ausbildung im Feuerwehrdienst betrieben werden kann. Dies zeigt auch der auf Kreisebene in eigener Verantwortung durchgeführter Jugendgruppenleiterlehrgang.
Im Anschluss an den Jahresbericht mussten einige Funktionen im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes neu besetzt werden. So wurden Hauptbrandmeister Jochen Graab (Feuerwehr Wegberg) als Schatzmeister, Brandmeister Alexander Schmitz (Feuerwehr Selfkant) als stellv. Schatzmeister und Brandinspektor Guido Finken (Feuerwehr Erkelenz) als stellv. Geschäftsführer in den Vorstand gewählt. Den Beisitzern Frank Bocken (Feuerwehr Hückelhoven), Barthel Johnen (Feuerwehr Gangelt), Markus Klassen (Feuerwehr Selfkant), Jochen Küppers (Feuerwehr Wassenberg) Hans-Leo Schreinemachers (Feuerwehr Heinsberg) und Marco Sötzen (Feuerwehr Waldfeucht) bestätigte die Delegiertenversammlung die Wiederwahl in den Kreisvorstand. Der stellv. Kreisbrandmeister Claus Vaehsen bedankte sich bei den ausscheidenden Mitgliedern Michael Meyer und Klaus Peters für ihre langjährige sehr erfolgreiche Mitarbeit im Vorstand. Bei allen neu- und wiedergewählten Vorstandsmitgliedern bedankte sich Vaehsen für Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit, gratulierte im Namen des Verbandes und wünschte alles Gute in ihrer Funktion.
Im Programmpunkt Ehrungen wurde Bezirksbrandmeister a.D. Manfred Savoir (Feuerwehr Übach-Palenberg) die Ehrenmitgliedschaft des Verbandes verliehen. Savoir konnte leider aus privaten Gründen nicht anwesend sein. Stadtbrandinspektor a.D. Michael Meyer (Feuerwehr Geilenkirchen) wurde ebenfalls unter stehenden Ovationen und minutenlang andauernden Applaus als Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg aufgenommen. Weiterhin wurden dem stellv. Kreisbrandmeister Günter Paulzen (Feuerwehr Gangelt) das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber und dem Brandoberinspektor Helmut Jentgens (Feuerwehr Heinsberg) das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold für seine außerordentlichen Leistungen im Feuerwehrdienst durch den Bezirksbrandmeister Heinz-Peter Brandenberg und dessen Stellvertreter Klaus Bodden überreicht.
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