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:: Freiwillige Feuerwehr Gangelt ::

Heute vor... 80 Jahren - Neugründung der Löscheinheit Hastenrath

10.11.2020 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver Thelen

In unserer Rubrik 'Heute vor...' blicken wir zurück in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in der heutigen Gemeinde Gangelt. Dramatische Einsätze, historische Höhepunkte oder auch kurioses in der Geschichte der Feuerwehr Gangelt. Heute blicken wir zurück auf Neugründung der Löscheinheit Hastenrath im Jahre 1940.

Die ersten Überlieferungen über den Bestand der Feuerwehr in Hastenrath gehen bis in das Jahr 1847 zurück. Allerdings sprach man hier noch nicht von einer Wehr gegen Katastrophenfälle sondern es hatten sich einige beherzte Männer zusammengetan, die in Notfällen ihren Mitbürgern halfen. In dem genannten Jahr wurde in Kievelberg ein Spritzenhaus gebaut, wo eine von Hand gezogene Feuerlöschspritze untergebracht wurde. Der Ort Kievelberg wurde deshalb ausgewählt, weil dieser im Schümmerquartier zentral und hoch gelegen war, um von hier aus schnell und ohne größere Mühe die angrenzenden Gemeindebezirke zu erreichen. Das Spritzenhaus soll dort gestanden haben, wo heute die Kapelle in Kievelberg steht.

Die ersten Jahre
Der erste Brand soll in dem Haus Kuhlen, jetzt Dahlmanns, in Hastenrath, Hühnerstraße 15 (Schulstraße), ausgebrochen sein. Die damalige Interessengemeinschaft (Brandcorps) konnte mit Hilfe der Brandspritze das Feuer schnell eindämmen und ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser verhindern. Im Oktober 1905 brach in Kievelberg bei Dahlmanns (Freye) ein Feuer aus, und es wird berichtet, daß ein Feuerwehrmann aus Buscherheide dadurch einen finanziellen Schaden erlitten hätte, weil ihm das Schuhwerk verbrannt sei. Eine offizielle Gründung der Feuerwehr soll 1907 stattgefunden haben. Brandmeister war Josef Dahlmanns, genannt Fije Jupp. Ein großer Brand im Jahr 1909 bei Backhaus in der Endenerstraße in Hastenrath forderte als erster die Schlagkraft der neuen Feuerwehr hinaus. Brandmeister Dahlmanns hat hier mit großer Umsicht, wobei er selbst das Wasserstrahlrohr führte, das Feuer bekämpft und viel Hab und Gut der Betroffenen gerettet. Eine weitere markante Person bei der Gründung der Feuerwehr war Peter Spätgens, genannt Gräde Pitt. Er hat sich immer für die Interessen der Feuerwehr eingesetzt. Am 11. Dezember 1927 brach in den frühen Morgenstunden ein Brand bei Josef Zillgens in der Gaterstraße in Hastenrath aus. Auch hier bewährte sich die Feuerwehr erneut. Bei diesem Schadenfall hat sich Josef Spätgens, der auch Brandmeister war, besonders hervorgetan. 1932 übernahm der zum Brandmeister berufene Leo Zillgens die Feuerwehr in Hastenrath. Am 8. August 1933 führte Leo Zillgens die Wehr gegen einen Brand bei Kuhlen in der Hoferstraße. Der Brand war in der Erntezeit und die Bewohner waren auf dem Feld gewesen. Durch anhaltendes Geläut der Kirchenglocken sind sie auf das Feuer aufmerksam geworden und haben sich auch für die Brandbekämpfung eingesetzt.

Die Kriegsjahre
Mit dem Kriegseintritt Deutschlands und der Gleichschaltung der Feuerwehr existierte die Löschgruppe Hastenrath für wenige Jahre nicht mehr. Nachdem das Einsatzaufkommen und die Anforderungen an die Feuerwehr während des zweiten Weltkrieges enorm anstiegen, wurde die Notwendigkeit groß, weitere Feuerwehren in der Gemeinde Gangelt zu Gründen. Am 3. November 1940 wurden die jungen Männer aus Hastenrath vor die Wahl gestellt entweder freiwillige der Feuerwehr wieder beizutreten oder hierzu verpflichtet zu werden. Geführt wurde die Wehr wieder von Leo Zillgens. Neben der klassischen Brandbekämpfung übernahmen die Wehrmänner unter anderem auch den Luftschutz. In dem Haus des Schneiders Classen brach 1942 ein Feuer aus. Hier hat sich besonders der früher in Hastenrath tätig gewesene Lehrer Budde ausgezeichnet. Er erschien mit den Kindern der Schule und leistete erste Hilfe.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Feuerwehr auf Anordnung der alliierten Besatzungsmächte am 01. März 1946 wieder reaktiviert, Löschgruppenführer wurde wiederum Leo Zillgens. Nach dem Weltkrieg war das Feuerwehrgerätehaus schwer beschädigt. Erst Anfang der 1950er Jahre konnte das Feuerwehrgerätehaus gegenüber der katholischen Kirche wieder als solches verwendet werden. Bis dahin waren die Ausrüstungsgegenstände beim Löschgruppenführer Leo Zillgens privat untergebracht.

Die Neuzeit
Im Jahre 1956 übernahm Josef Hilgers die Führung der Feuerwehr in Hastenrath, die damals 20 Mitglieder zählte. Am 20.06.1961 löste Peter Derichs den bisherigen Brandmeister Josef Hilgers ab. Bereits wenige Monate später legte Peter Derichs sein Amt nieder und übergab am 04.06.1962 den Posten an Friedrich Zweipfennig. Im Jahre 1962 ist von einem Zimmerbrand bei Margarethe Görtz in der Hoferstraße zu berichten. Dieser Hausbrand nahm ein tragisches Ende. Die alleinstehende Frau konnte nur tot aus dem Haus geborgen werden.
1969 bis 1977 musste des Öfteren nach schweren Gewittern und starken Regenfällen der Tümpel an der Endener Straße leer gepumpt werden. Am 4.12.1971 rief um 17:20 Uhr die Sirene die Wehrleute zur Brandbekämpfung in die Hoferstraße. Auf dem Anwesen Tellers stand die Scheune in hellen Flammen. Dieser Brand musste noch mit der alten handgezogenen Spritze gelöscht werden.
Anfang 1970 trat die Wehr mit der Bitte an den Bürgermeister heran, einen Gebrauchtwagen für die Feuerwehr Hastenrath anzuschaffen. Von Da ihnen jedoch ein neues Fahrzeug in Aussicht gestellt wurde, rückten sie von ihrem Vorhaben ab. Am 22. Januar 1972 hatte das lange Warten endlich ein Ende. Feierlich und voller Stolz wurde das neue Tragkraftspritzenfahrzeug auf Basis eines Ford Transit eingeweiht. Am 30. Oktober 1981 löste Hans-Peter Tholen den langjährigen Löschgruppenführer Zweipfennig an der Spitze der Wehr ab. Nach langer Bauzeit und nahezu vollständig in Eigenleistung neugebaut, wurde das Gerätehaus gegenüber der Kirche am 28. September 1997 eingeweiht. Am Tag der Einweihung übergab der langjährige Löschgruppenführer Hans-Peter Tholen das Amt in jüngere Hände. Mit Norbert Dahlmanns stand der Wehr einer der jüngsten Löschgruppenführer im Kreis Heinsberg vor und er sollte das Amt rund 22 Jahre innehaben.
Am 26. September 1999 wurde das fast 30 Jahre alte Fahrzeug durch ein modernes Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) ersetzt.
In zweijähriger Bauzeit wurde das Gerätehaus gegenüber der Kirche in Hastenrath erweitert und am 10. April 2011 feierlich eingeweiht. Dank dem Anbau steht den Feuerwehrmännern aus Hastenrath ein eine eigene Umkleidekabine zur Verfügung. Vorher mussten sich die Wehrmänner in der Fahrzeughalle umziehen. Eigene Räumlichkeiten wurden auch für die Jugendfeuerwehr und für zukünftige Feuerwehrfrauen geschaffen.

Die Löscheinheit Hastenrath heute
Im Zentrum des Ortes Hastenrath gegenüber der Kirche steht das Feuerwehrgerätehaus der Löscheinheit Hastenrath. Hier befindet sich in der Fahrzeughalle neben dem Schulungsraum ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) sowie ein Mannschaftstransportwagen (MTW). Die Löscheinheit Hastenrath besteht aktuell aus rund 30 Mitgliedern und wird seit 2019 von Oberbrandmeister Stefan Sube geführt. Ihm zur Seite steht sein Stellvertreter Oberbrandmeister Andreas Zillgens.

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