Wir wollen unsere Kekse nicht anbrennen lassen...

denn auch unsere Seite nutzt Cookies, um unsere Webseite mit Online-Angeboten für Sie interessanter und nützlicher gestalten zu können. So z.b. auch um zu speichern, dass Sie mit der Nutzung von Cookies einverstanden sind und nicht jedes Mal aufs neue hingewiesen werden.

weitere Informationen finden Sie in unserer:Datenschutzerklärung

ich akzeptiere:

:: Freiwillige Feuerwehr Gangelt ::

Heute vor... 75 Jahren - Brandkatastrophe im Hürtgenwald

30.06.2022 | Feuerwehr Gangelt | Autor: Oliver Thelen

In unserer Rubrik ’Heute vor…‘ blicken wir zurück in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in der heutigen Gemeinde Gangelt. Dramatische Einsätze, historische Höhepunkte oder auch kurioses in der Geschichte der Feuerwehr Gangelt. Heute blicken wir zurück auf eine Brandkatastrophe in der Eifel, die Feuerwehren aus der ganzen Region in Atem hielt.

In dem zusammenhängenden Waldgebiet der drei Kreise Aachen-Land, Düren und Monschau brachen im Sommer 1947 immer wieder fortlaufende Waldbrände aus. Begünstigt durch die über mehrere Wochen anhaltende Trockenheit griff das Feuer in riesiger Geschwindigkeit um sich. Zwischen den Ortschaften Gey, Germeter, Zweifall und Schevenhütte brannte der Hürtgenwald an mehreren Stellen lichterloh. Erschwerend kam hinzu, dass sich der Hauptbrandherd in den zerschossenen Wäldern befand.
Im Herbst 1944 fand im Hürtgenwald eine erbitterliche Schlacht statt, bei der mehr als alleine mehr als 12.000 amerikanische Soldaten ihr Leben verloren. Der Hürtgenwald wurde durch die Kampfhandlungen komplett zerschossen, die Wege und Lichtungen wurden durch die Wehrmacht vermint. Im trockenen Sommer 1947 entzündeten sich die Munition und die Sprengkörper. Insbesondere die Phosphor-Granaten lösten riesige Waldbrände aus. In dem ehemaligen Kampfgebiet des Hürtgenwaldes befanden sich noch massenhaft Munition aller Kaliber sowie zahlreiche Minen. Bei Waldbränden in den Wochen zuvor waren bereits mehrere Feuerwehrmänner aus dem Kreis Düren durch Splitterwirkung verletzt worden. Erschwerend kam noch hinzu, dass sich die meisten Feuerwehren in einem schlechten Zustand befanden. Die meisten Feuerwehr-Gerätehäuser waren noch nicht wieder aufgebaut, die Ausrüstung ließ zu wünschen übrig. Durch die lange Trockenheit wurde das Trinkwasser knapp, Löschwasser war nur unzureichend vorhanden.

Bereits am Vortag (Sonntag der 29.06.1947) wurde die Feuerwehr Gangelt um 3:30 Uhr in Alarmbereitschaft versetzt. Da die Lage im Hürtgenwald jedoch noch undurchsichtig und die Kommunikationswege und Strukturen noch unzureichend waren, blieben die Angehörigen der Feuerwehr Gangelt einsatzbereit im Gerätehaus. Gegen 11:30 Uhr wurde die Bereitschaft wieder aufgehoben.
Am Montag, den 30. Juni 1947 erreichte der Brand seinen Höhepunkt. Alle 28 motorisierten Feuerwehren der Region sowie die Berufsfeuerwehren Düsseldorf und Köln wurden zur Bekämpfung des riesigen Brandes alarmiert. Die umherfliegenden Splitter der Minen und Granaten behinderten die Löscharbeiten in großem Ausmaß, so dass die Feuerwehren sich damit begnügen mussten, durch Brandschneisen und Gräben die Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Mit vereinten Kräften konnte die Lage vor Ort unter Kontrolle gebracht werden. Hierbei spielte der gegen Abend einsetzende Regen den Einsatzkräften in die Karten. Mit Einbruch der Nacht war die Ausbreitungsgefahr an den Einsatzstellen in Hürtgen, Großhau, Rötgen und Schevenhütte soweit gebannt, dass die Anzahl von Einsatzkräften zurückgefahren werden konnte.
Die Löschgruppe Gangelt beteiligte sich in Stärke 1:10 unter der Leitung des Oberbrandmeister Heinrich Bomanns an dem Einsatz. Dabei wurden die Einsatzkräfte mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF8) und dem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) im Gebiet Schevenhütte im Rahmen der Brandbekämpfung eingesetzt.
Der Einsatz für die Löschgruppe Gangelt dauerte 19 Stunden. Das Forstamt Schevenhütte im Hürtgenwald erstattete dem Amt Gangelt für den Einsatz der Löschgruppe Gangelt einen Betrag in Höhe von 275,50 Reichsmark (RM). Die Beträge wurden von der Amtskasse an die Einsatzkräfte als Erstattung des Verdienstausfalls ausbezahlt.

Im Laufe des Sommers und Spätsommers brachen immer wieder Brände durch explodierende Munition im Hürtgenwald aus. Im September 1947 brannte der Hürtgenwald erneut lichterloh. Am 14. und am 19. September 1947 wurde die Feuerwehr Gangelt erneut zur Unterstützung der Einsatzkräfte angefordert. Diesmal lag der Einsatzschwerpunkt für die Feuerwehr Gangelt im Bereich Germeter in der Eifel.

Weitere Informationen zur "Allerseelenschlacht" im Hürtgenwald und zu den Waldbränden im Sommer 1947 finden Sie im Museum Hürtgenwald

Diesen und zahlreiche weitere Einsätze finden Sie im Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Gangelt unter Einsatz-Archiv

Bilder zum Artikel




zurück

tablet pc